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Jüdisches Leben in Gelsenkirchen heute

„Mein Haus ist ein Haus der Gebete
aller Völker“ – Die Neue Synagoge

Die kleinen Räumlichkeiten der Gemeinde in der Von-der-Recke-Straße reichen für die viel größere Mitgliederzahl seit Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr aus. Um die Menschen zu beraten, Sprachkurse anzubieten, der Kindergruppe Platz zu schaffen und vor allem Gottesdienste zu feiern, fehlt es an Raum.

Die Initiative für den Bau einer neuen Synagoge geht nun von Bürger*innen aus der Stadtgesellschaft aus. In besonderer Weise setzt sich Karin Clermont ein, die die Platznot der Gemeinde als Nachbarin täglich vor Augen hat. Ein Synagogenbeirat wird ins Leben gerufen. Es gelingt, den NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement 2001 zur Unterstützung des Bauvorhabens zu bewegen. Ebenso stellt sich der Stadtrat parteiübergreifend hinter das Projekt. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters gründet sich ein Unterstützungsverein, der Spenden sammelt.

Schließlich wird am 9. November 2004, 66 Jahre nach Zerstörung der alten Synagoge, am selben Ort der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt. Am 1. Februar 2007 wird sie eingeweiht.

„Mein Haus ist ein Haus der Gebete für alle Völker“

(Jesaja 56, 7)

Bibelzitat an der Außenwand des Gemeindezentrums.
Die Gemeinde hat es aus zwei Gründen ausgewählt: Um darauf hinzuweisen, dass die zugewanderten Gemeindemitglieder „aus verschiedenen Völkern in ihre neue Heimat Gelsenkirchen“ kommen und auch, um den Wunsch nach einem regen Dialog „mit den nichtjüdischen Gelsenkirchenern“ zu unterstreichen.

Das Bibelzitat war schon an der 1922 errichteten und 1938 zerstörten Synagoge an der Maloestraße in Gelsenkirchen-Buer zu lesen.

Platz der alten Synagoge mit Gedenkstein und Parkplatz in Gelsenkirchen-Mitte, 1993. Die Sparkasse als Eigentümerin plant 2001 eine Bebauung des Platzes, ändert dann aber aufgrund der Initiative von Karin Clermont ihre Pläne. Das Grundstück wird der jüdischen Gemeinde zurückgegeben. Die Sparkasse erhält aus städtischem Besitz ein neues Grundstück.
(Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen)

Karin Clermont und Judith Neuwald-Tasbach (Foto von 2017) setzen sich jahrelang für die neue Synagoge ein. Karin Clermont ist eine der Gemeinde seit Jahren verbundene, selbst nicht-jüdische Gelsenkirchenerin. Sie betrachtet ihren Einsatz als Verpflichtung angesichts des „verwerflichen Kapitels deutscher Geschichte“. Judith Neuwald-Tasbach ist Tochter des langjährigen Gemeindevorsitzenden Kurt Neuwald.
(Foto: Dietrich Hackenberg, Dortmund)

Grundsteinlegung zur Neuen Synagoge am 9. November 2004. Hier legt der Gemeindevorsitzende Fawek Ostrowiecki (links) die Grundsteinrolle in den Grundstein.
(Foto: Beate Kuschmierz, Gelsenkirchen)

Umzug der Thorarollen vom Betsaal an der Von-der-Recke-Straße in die Neue Synagoge an der Georgstraße, 1. Februar 2007. Neben zahlreichen weiteren Personen des öffentlichen Lebens nimmt die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, an dem Festakt teil (Bildmitte neben dem Baldachin).
(Foto: Martin Möller/Funke Medien Gruppe)

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers spricht zur Einweihung der Neuen Synagoge am 1. Februar 2007. Das Land NRW hat zuvor schon weitere Synagogenneubauten im Ruhrgebiet finanziell unterstützt, so in Recklinghausen (1997) und Duisburg (1999) und fast zeitgleich mit Gelsenkirchen in Bochum (2007 fertig gestellt).
(Foto: Martin Möller/Funke Medien Gruppe)

Die Neue Synagoge: Synagoge und Gemeindezentrum (linker Teil) sind direkt verbunden mit einem Büro- und Wohnungsgebäude (rechts) der Gemeinde, in dem sich auch Gemeinschaftsräume, Bibliothek und eine Küche befinden. Dem Gemeindezentrum vorgelagert ist ein Lichthof, der mit einer durch hohe, schmale Fenster durchbrochenen Wand den Blick von innen und außen öffnet. Das Gelsenkirchener Architekturbüro Christfreund und Mihsler hat das Gebäudeensemble entworfen.
(Foto: Architekturbüro)

Thoraschrein und Bima der Synagoge, Foto von 2017
(Foto: Dietrich Hackenberg, Dortmund)

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Abb-131 | Gelände der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen-Schalke, nördlich der Innenstadt, 1929

Erwachendes jüdisches Leben in der jungen Industriestadt

Jüdische Gelsenkirchener

Jüdische Gemeinden – Von liberal bis orthodox

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Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus

Vom Raub zur „Vernichtung“

Aus dem Leben gerissen – Schicksale aus Gelsenkirchen

Nach der Befreiung – Wie geht es weiter?

Zurückgekehrt nach Gelsenkirchen

Bleiben oder gehen?

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Plötzlich alles anders: Die jüdischen Gemeinden wachsen

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Ein „Haus für die Gebete aller Völker“ – Die Neue Synagoge

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Menschen aus der Gemeinde

Das Jugendzentrum „Chesed“

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