Zurück

Das Jugendzentrum „Chesed“

Zurück zur

Ausstellungs-Übersicht

Zurück zum Anfang

Erwachendes jüdisches Leben in der jungen Industriestadt 

Glossar

Davidstern

Ein Sechseckstern soll laut mittelalterlicher Legende auf dem Schild des König David abgebildet gewesen sein. Seit dem 15. Jahrhundert wird er, ausgehend von Prag, als jüdisches Symbol verwendet: Die sechs Zacken stehen für die Schöpfungstage, das mittlere Sechseck für den Schabbat, die insgesamt zwölf Ecken für die Stämme Israels. Seit 1948 ist der Davidstern Teil der Flagge des Staates Israel.

Menora

Die Thora (hebräisch: Lehre, Weisung, Gesetz) ist der erste Teil der hebräischen Bibel, die fünf Bücher Mose. Sie gilt als heiliges Wort – kein Buchstabe darf verändert werden. Auch die geschmückten, von Hand beschriebenen Pergamentrollen sind heilig. Beim Vorlesen wird ein Thorazeiger genutzt, um sie nicht mit der Hand zu berühren.

Der Talmud (hebräisch: Lernen, Lehre, Studium) ist ein Schriftwerk, das die Lehren aus der Thora zusammenfasst und sie aus der Sicht von Gelehrten auslegt. Er gibt Antworten auf alle Fragen des Lebens – so zu den Speisevorschriften, zur Ehe, zu den Festtagen und vielem mehr.

Thora und Talmud

Die Menora ist ein siebenarmiger Leuchter, das wichtigste religiöse Symbol des Judentums. Sie steht für das von Gott geschaffene Licht. Die sieben Arme entsprechen den sechs Schöpfungstagen und dem Ruhetag, dem Schabbat. Eine 4,5 Meter hohe und 3,5 Meter breite Menora steht seit 1956 vor der Jerusalemer Knesset, dem Parlament Israels. Geschaffen hat sie der aus Dortmund stammende und 1933 nach England emigrierte Bildhauer Benno Elkan im Auftrag des englischen Parlaments.

Rabbiner

Ein Rabbiner (im nicht-orthodoxen Judentum gibt es auch Rabbinerinnen) ist ein ausgebildeter Gelehrter der Schrift. Als offizieller Funktionsträger lehrt er die Thora und stellt sicher, dass die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, eingehalten wird – von der Schlachtung über die Speisevorschriften bis hin zur Bestattung. Er übernimmt auch soziale Aufgaben. Oft leitet er auch die Gottesdienste, jedoch ist ihm dies – anders als bei Priestern im Christentum – nicht alleine vorbehalten. Nicht jede jüdische Gemeinde hat einen Rabbiner.

Jüdischer Kalender und Feier- und Festtage

Alle paar Jahre wird ein 13. Schaltmonat hinzugefügt, damit Feier- und Festtage immer zur gleichen Jahreszeit stattfinden.

Das Jahr beginnt im Herbst mit Rosch Haschana, dem Neujahrsfest (2021 vom 6. September abends bis 8. September). 10 Tage später ist dann Jom Kippur, der Versöhnungstag. Mit dem Lichterfest Chanukka (28. November abends bis 6. Dezember 2021) wird an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem vor fast 2.200 Jahren erinnert. Das Purimfest (16. März abends bis 17. März 2022) feiert die Errettung des jüdischen Volkes aus Persien. Das Pessachfest im Frühjahr (15. April abends bis 23. April 2022) erinnert an den Auszug der Juden und Jüdinnen aus Ägypten. Teil des Festes ist der Sederabend mit einem gemeinsamen Abendessen, an dem der Tisch mit Speisen von symbolischer Bedeutung gedeckt wird.

Der Tag des jüdischen Kalenders beginnt am Vorabend mit dem Einbruch der Dunkelheit und endet am Abend des Tages. So auch der Schabbat, der wöchentliche Ruhetag. Er beginnt am Freitagabend mit dem Segen über Brot und Wein, dem Kiddusch, und endet am Samstagabend. Solange ist Arbeiten verboten – nach jüdischer Tradition sind 39 Tätigkeiten, vom Feueranzünden bis zum Tragen von Gegenständen – an dem Tag nicht erlaubt. Der Schabbat ist Vorbild für einen arbeitsfreien Ruhetag am Wochenende, wie er in vielen Ländern der Welt heute üblich ist.

Bar-Mizwa/Bat-Mizwa

An diesem wichtigen Fest werden junge Juden und Jüdinnen im religiösen Sinne volljährig und haben alle religiösen Rechte und Pflichten eines Mitglieds der jüdischen Gemeinschaft: Jungen mit 13, Mädchen mit 12 Jahren. Die Jungen haben bis dahin gelernt, bestimmte Abschnitte der Thora vorzutragen. Der/die Bar-bzw. Bat-Mizwa wird nach dem Gottesdienst in der Synagoge im Familienkreis groß gefeiert.

Kippa

Die Kippa ist eine Bedeckung des Hinterkopfs, die jüdische Jungen und Männer beim Gebet tragen, streng orthodoxe Juden auch im Alltag. Obwohl sie sich nicht auf biblische Gebote oder Vorschriften des Talmuds gründet, ist eine Kopfbedeckung seit dem 17. Jahrhundert in den meisten Synagogen oder auf jüdischen Friedhöfen Brauch. Es gehört zur Höflichkeit auch für Gäste, sich dem anzuschließen.

Die Kippa ist zudem international zu einem jüdischen Erkennungszeichen geworden. Juden, die sie in der Öffentlichkeit tragen, sind in Deutschland und Europa nicht selten antisemitischen Drohungen ausgesetzt.

Koscheres Essen

Lebensmittel, die den jüdischen Speisegesetzen entsprechen, werden als „koscher“ bezeichnet. Demnach müssen Fleisch und Milchprodukte getrennt zubereitet und verzehrt werden. Tiere müssen beim Schlachten geschächtet werden, damit kein Blut im Fleisch bleibt. Schaf, Rind, Ziege, das meiste Geflügel und Süßwasserfisch sind erlaubt, Schweinefleisch, Schalen- und Krustentiere dürfen nicht gegessen werden. Wer die Speisegesetze einhalten will, findet im Internet umfangreiche Listen mit koscheren Lebensmitteln, die im Handel angeboten werden.

Weiterführende Informationen

Ausstellungen

  • Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten

    jmw-dorsten.de

  • Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“

    dokumentationsstaette-gelsenkirchen.dejmw-dorsten.de

  • Alte Synagoge Essen, Haus jüdischer Kultur

    Die Alte Synagoge, Kulturinstitut der Stadt Essen, befindet sich im früheren Synagogenbau der jüdischen Gemeinde in Essen. Das Baukunstwerk gehört zu den größten und architektonisch bedeutendsten, freistehenden Synagogenbauten Europas aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Es ist ein einzigartiges Kulturdenkmal.

    Hier geht es zur Alten Synagoge Essen

Websites

  • Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen

    jüdisches Leben & Synagoge (jggelsenkirchen.de)

  • Festjahr „2021 – Jüdisches Leben in Deutschland“

    Im Jahr 2021 leben Jüdinnen*Juden nachweislich seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Hier geht es zur Seite 2021jlid.de

  • Tsurikrufn – Erinnerung an jüdische Persönlichkeiten in Deutschland

    Ein digitales Erinnerungsportal vom AsKI e.V. (tsurikrufn.de)

  • Datenbank zu den verfolgten Jüdinnen und Juden Gelsenkirchens 1933-1945

    Hier geht es zur Website der Stadtgeschichte Gelsenkirchen

Bücher

  • Selbstbehauptung nach dem Holocaust. Die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen nach 1945

    Stefan Goch/Stefan Nies (Hg.)
    Essen 2021

  • Wir sind da! 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

    Uwe von Seltmann
    Erlangen 2021

Impressum der Ausstellung

Gelsenkirchen, jüdisch! 1870 bis heute

Ausstellung der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen,
anlässlich des Festjahres „2021 – Jüdisches Leben in Deutschland“

Kooperationspartner: Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen; Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Gelsenkirchen

Finanzielle Unterstützung: LWL-Kulturstiftung, Stadt Gelsenkirchen, Bürgerstiftung Gelsenkirchen, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Idee, Konzeption, Texte und Projektkoordination:Stefan Nies, Büro für Geschichte, Dortmund/Hamburg

Wissenschaftliche Beratung: Dr. Daniel Schmidt, Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen

Redaktionsteam: Birgit Klein, Judith Neuwald-Tasbach, Stefan Nies und Dr. Daniel Schmidt

Grafische Gestaltung: Fortmann.Rohleder Grafik.Design, Dortmund

Herstellung: Stadt Gelsenkirchen

Herzlichen Dank an alle, die das Projekt mit Informationen, Ratschlägen, Abbildungen und Material sowie finanziell unterstützt haben!

Die Texte und Abbildungen dieser Ausstellung sind urheberrechtlich geschützt. Die Reproduktion, Vervielfältigung, Weitergabe und Veröffentlichung an anderer Stelle ist nur mit Genehmigung der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen und der Rechteinhaber gestattet. Die Quellen und Rechteinhaber sind unter den verwendeten Abbildungen angegeben. Wir haben uns bemüht, alle Rechteinhaber zu ermitteln und korrekt nachzuweisen. Sollten wir hierbei etwas übersehen haben, bitten wir um Nachricht an die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen.

Zurück

Das Jugendzentrum „Chesed“

Zurück zur

Ausstellungs-Übersicht

Zurück zum Anfang

Erwachendes jüdisches Leben in der jungen Industriestadt 

Abb-131 | Gelände der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen-Schalke, nördlich der Innenstadt, 1929

Erwachendes jüdisches Leben in der jungen Industriestadt

Jüdische Gelsenkirchener

Jüdische Gemeinden – Von liberal bis orthodox

Vereine, Sport und Schule – Jüdischer Alltag und jüdische Gemeinschaft

Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus

Vom Raub zur „Vernichtung“

Aus dem Leben gerissen – Schicksale aus Gelsenkirchen

Nach der Befreiung – Wie geht es weiter?

Zurückgekehrt nach Gelsenkirchen

Bleiben oder gehen?

Jüdisches Gemeindeleben im Hinterhof

Plötzlich alles anders: Die jüdischen Gemeinden wachsen

Ankommen in Gelsenkirchen – biografische Notizen

Ein „Haus für die Gebete aller Völker“ – Die Neue Synagoge

Jüdisches Leben in Gelsenkirchen heute

Menschen aus der Gemeinde

Das Jugendzentrum „Chesed“

Glossar | weiterführende Infos | Impressum

Adresse

Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen K.d.ö.R.

Georgstraße 2
45879 Gelsenkirchen

Kontakt

Telefon: 0209 1552 310
Fax: 0209 15 52 31 23

E-Mail: info@jg-ge.de

Kategorien

  • Allgemein
  • Gebetszeiten
  • Veranstaltungen (Bitte beachten Sie die 3-G-Regeln und Maskenpflicht!)
© Copyright - Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen | Realisiert durch: Contunda
  • Impressum
  • Datenschutz
Das Jugendzentrum „Chesed“
Nach oben scrollen