Jüdisches Leben in Gelsenkirchen heute
Die Neue Synagoge ist seit 2007 Mittelpunkt eines regen Gemeindelebens. Feste wie Purim oder Chanukka können im eigenen Gemeindesaal gefeiert werden. Die Gottesdienste sind traditionell-orthodox, Frauen sitzen in einem eigenen Bereich.
Die Gemeinde begleitet ihre Mitglieder in allen Lebensphasen: Jüdische Schüler*innen erhalten im Gemeindezentrum ein koscheres Mittagessen. Für Jugendliche gibt es ein Jugendzentrum. Senior*innen leben in einem eigenen Bereich des AWO-Seniorenheims.
Mit vielen Kultur- und Vortragsveranstaltungen ist die jüdische Gemeinde in der Gelsenkirchener Öffentlichkeit präsent. Es bestehen Kontakte zu christlichen und muslimischen Gemeinden. Für Schulklassen und andere Interessierte werden regelmäßig Führungen durch Gemeindezentrum und Synagoge angeboten.
Dennoch erfahren Gelsenkirchener Juden und Jüdinnen immer wieder persönliche Anfeindungen, immer wieder werden jüdische Friedhöfe geschändet. Das Gemeindezentrum muss, wie andere jüdische Einrichtungen in Deutschland auch, durch die Polizei vor antisemitischen Übergriffen geschützt werden.
Die Kindergruppe der Gemeinde präsentiert zu Purim 2008 im Gemeindesaal die Geschichte von Esther, in der die Rettung der Juden in Persien vor der Verfolgung Hamans erzählt wird.
(Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen)
Aufführung der Theatergruppe „Masal Tov“ der jüdischen Gemeinde im Gemeindesaal. Die Gruppe spielt meist unterhaltsame Stücke in russischer Sprache. 2005/2006 ist sie Preisträger des Kulturfestivals jüdischer Gemeinden NRW.
(Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen)
Der Chor der jüdischen Gemeinde mit Pianistin Svetlana Fomenko bei einem Auftritt zu Chanukka 2019
(Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen)
Seniorenerholung in Bad Kissingen, 2019, mit Besuch der Dauerausstellung “Jüdisches Leben in Bad Kissingen“ im dortigen jüdischen Gemeindehaus.
(Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen)
Solidaritätskundgebung „Kein Platz für Antisemitismus“ der Initiative gegen Antisemitismus vor der Synagoge in Gelsenkirchen, 14. Mai 2021. Anlass der Kundgebung ist eine antisemitische Demonstration mit Ausrufen wie „Scheißjuden“, die wegen des israelisch-palästinensischen Konflikts in Gelsenkirchen stattgefunden hat.
(Foto: Gerd Kaemper/Stadt Gelsenkirchen)
Eingang zur Begegnungsstätte Alter Jüdischer Betsaal, 2020. Die früheren Gemeinderäume in der Von-der-Recke-Straße und der Betsaal im Hinterhof dienen heute als Begegnungs- und Erinnerungsstätte und informieren über die Geschichte der Gemeinde.
(Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen)
Screenshot von der Projektwebsite „Meet a jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland, 2021. Das Projekt ermöglicht durch persönliche Begegnungen individuelle Einblicke in die Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland. Dazu werden Juden und Jüdinnen, auch aus der Gemeinde Gelsenkirchen, für Gespräche mit Schulklassen oder anderen interessierten Gruppen vermittelt.